Aufgrund der immer strenger geregelten Abgasnormen wurden bis her viele technische Innovationen erschaffen, um Dieselfahrzeuge eindeutig sauberer als früher zu machen. Was sie alles zur Euro 6d-TEMP wissen müssen, lesen Sie hier. 

Seit Jahren sind Begriffe wie Abgasskandal oder RDE-Messung die Norm, besonders wenn es um den Kauf eines neuen Dieselfahrzeugs geht. Ab dem 1.September 2018 sind sogar nur noch PKW mit Abgasnorm Euro 6c (inkl. OBD-Norm 6-2) und Euro 6d (TEMP/-EVAP) zulassungsfähig. Der Abgasskandal hat in den letzten Jahren gezeigt: Selbstzünder mit der Euro 6 Norm sind alles andere als sauber, daher wurden die Regelungen noch einmal dieses Jahr verschärft. Die neue Gesetzgebung innerhalb der Abgasnorm basiert dennoch auf den gleichen Grenzwerten, wie bei der vorherigen Euro 6 Norm, allerdings wurde hier ein Testverfahren eingeführt, bei welchem sich die Toleranzgrenze in der Praxis deutlich verändert hat. 

Nun wird von der Abgasgesetzgebung nicht nur mehr eine Prüfstandmessung verlangt. Bei der Typenzulassung muss auch zukünftig eine RDE-Messung vorgenommen werden. Hierbei steht die Abkürzung RDE für Real Driving Emission. Bei dieser Messung wird ein Testergebnis unter realistischen Bedingungen im normalen Straßenverkehr erzielt. Die Stickoxide, Hauptbestandteil des Abgasskandales, dürfen bei der RDE-Messung 110% mehr als im Zyklus emittieren und somit sind die Grenzwerte hier weniger streng als für auf dem Prüfstand. Bei den Prozentgehalten unterscheiden sich die einzelnen Abstufungen der neuen Norm insofern, dass bei der Standard Euro 6 80 Milligramm Stickoxide pro Kilometer erlaubt sind, bei der Euro 6d-TEMP sind es maximal 168 Milligramm. Und die neue Verordnung ist alles andere als lasch: Seit der Einführung der RDE-Messungen wurde aufgezeigt, dass viele aktuell am Markt angebotene Euro-6 Modelle weit mehr Stickoxide emittieren, als es die Norm erlaubt. Nach den Eklats der letzten Abgasskandale namenhafter Hersteller ist jedoch klar: Die Kontrollen sind verschärft worden, so dass auch das Kraftfahrt-Bundesamt besser erkennen kann, ob Ergebnisse manipuliert wurden. 

Sie als Autofahrer sind mit einem geprüften Euro 6d-TEMP Dieselfahrzeug in Sachen Stickoxid-Reinigung gar auf dem gleichen Stand wie Benziner und müssen so nicht mit Fahrverboten in Innenstädten rechnen. Wenn es um die Kosten von neuen Abgasreinigungssystemen geht, so ist klar, dass vernünftige Katalysatoren für die Hersteller einige hundert Euro pro Wagen kosten. Ob dies sich im Verkaufspreis niederschlägt wird sich noch zeigen. Dennoch ist hier mit einer Angleichung des Preises zu rechnen, sobald die neue Technik zum Standard wird. 

Ob sich mit der neuen Norm inklusive dem erlassenen Fahrverbot die Umgebungsluft in Problemstädten wie beispielsweise Stuttgart verringern werden kann, wird sich in der nächsten Zeit zeigen. Denn bis die neuen, sauberen Dieselfahrzeuge unter der Euro 6d Norm in größeren Stückzahlen auf den deutschen Markt kommen, dauert es noch schätzungsweise ein bis zwei Jahre. 

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